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Open-air: Quantité négligeable?

Im Jahresbericht 2006/2007 der Swiss Curling Association wird das Ressort Open-air unter dem Departement Breitensport/Technik mit knapp einem Dutzend Zeilen abgehakt, beginnend mit der lakonischen Feststellung: „Im  Ressort Open-air verlief fast alles in gewohntem Rahmen und gut.“ 

Ergänzend dann noch die Mitteilung, die Klubs Ascona, Chiasso und Lugano hätten sich zum Kantonal Tessiner-Curlingverband zusammengeschlossen, in der Erwartung, ein Open-air Masters durchführen zu können, für das jeweils ein Beitrag von (neu ab 2008) 12'000 Franken durch den Verband an den Organisator ausgerichtet  wird. (Departement Breitensport/Technik Saison 2007/2008 Fr. 112'500.00, Total-aufwand SCA 1'516'700.00)  Ausgeblendet im Bericht  der SCA  die verdienstvolle Förderung des Curlingsports unter freiem Himmel auf Kunst- oder Natureis durch die schon 1935 gegründete Bernese Oberland Curling Association BOCA, die seit 1936 alljährlich ihre Meisterschaft als Open-air-Veranstaltung mit bis zu drei Dutzend Teams austrägt wie vom 19. bis 21. Januar 2007 in Adelboden, nur eine Woche vor dem Swiss Masters des Dachverbandes (SCA) in Wengen.

 Das Swiss Curling Exekutivkomitee unter Präsident Christian Anderegg (Grindelwald) beklagt im Jahresbericht 2006/2007 einen “seit Jahren andauernden Rückgang der Beteiligungen an den Breitensportmeisterschaften sowie die Tatsache, dass trotz den unzähligen Firmen- oder Schulsportanlässen in den Hallen die Zahl der offiziellen Verbandsmitglieder stagniert“.  Dabei ist die Schweiz das einzige Land unter den 46 Mitgliedern der World Curling Federation WCF sowie der European Curling Federation ECF wo das Spiel mit Stein und Besen wettkampfmässig  wie an den 1. Olympischen Winterspielen anno 1924 in Chamonix noch outdoor gepflegt wird. Diesen weltweit einzigartigen Teamsport unter freiem Himmel zu fördern gehörte nicht weniger ins Pflichtenheft von Schweiz Tourismus. Die Ausschreibung internationaler Open-air-Wettspiele durch Swiss Curling wäre eine der Massnahmen, um die geschilderte Stagnation doch teilweise zu beenden und die Schweiz als Open-air-Mekka aller Curlerinnen und Curler weltweit zu propagieren – und das urbi et orbi.

Erwin A. Sautter